Umwelt trifft Politik

2. mai 2025

Umwelt trifft Politik

Julia und ihr Partner Zari sind letzten Sommer Eltern von Emil geworden. Nach einer Stoffwindelberatung und dem Testen der Newborn-Windeln war für sie klar, dass sie Emil mit Stoffwindeln wickeln und abhalten werden. Julia engagiert sich im Verein Food-Sharing (foodsharing.de) und Zari ist politisch aktiv.

Julia, was hat dich dazu bewegt, mit Stoffwindeln zu wickeln?

Ich möchte die Müllberge vermeiden und Ressourcen sparen. Ausserdem bezeichne ich mich als «kleiner Öko». Ich fahre so viel es geht mit dem Fahrrad anstatt das Auto zu nehmen und ich bin im Verein Food-Sharing (www.foodsharing.de) tätig. Das heisst, wir sammeln jeweils am Abend Nahrungsmittel ein, welche in den Bäckereien und Supermarkts nicht verkauft werden konnten und verteilen sie anschliessend. Besonders zu Weihnachten oder Ostern kommt da sehr viel zusammen. Das ist wirklich unglaublich.

Wie haben dein Umfeld und dein Partner darauf reagiert, als du gesagt hast, dass du mit Stoffwindeln wickeln möchtest?

Zari war überrascht aber hat sich sofort bereit erklärt, sich auf diese nachhaltige Art des Wickelns einzulassen.

Meine Eltern und Schwiegereltern waren sehr skeptisch – wohl, weil sie immer noch das Bild der Stoffwindeln von vergangenen Zeiten im Kopf hatten. Jetzt finden sie es gut und freuen sich über die schönen Sujets auf den Stoffwindeln.

Gibt es in deinem Bekanntenkreis weitere Eltern, welche mit Stoffwindeln wickeln?

Nein, leider konnte ich bisher noch niemanden davon überzeugen. Die meisten finden es zu aufwendig. Für´s Abhalten lassen sich mehr Eltern motivieren.

Worin siehst du die Vorteile der Stoffwindeln?

Wir sparen Abfall. Ausserdem muss ich nicht daran denken, Windeln einzukaufen. Ich finde die Stoffwindeln hautfreundlicher, da kein Plastik auf den Po kommt. Mit Stoffwindeln zu wickeln bereitet mir einfach Freude, denn es ist auch optisch schöner. Die Kombi Abhalten und Wickeln mit Stoffwindeln finde ich persönlich sehr gut. Es entsteht weniger Schmutz und das Kind wird schneller trocken.

Hast du auch negative Erfahrungen gemacht mit den Stoffwindeln? Wenn ja, welche?

Ja, am Anfang fand ist es schwierig mit dem Muttermilchstuhl. Es ist immer alles voll geworden. Aber seit der Stuhlgang fester ist und die Windeln grösser, stellt das kein Problem mehr dar.

Warum findest du die Nutzung von Stoffwindeln gesellschaftlich relevant?

Wegwerfwindeln verursachen enorme Müllberge und verschwenden wertvolle Ressourcen. Stoffwindeln sind eine zeitgemässe, nachhaltige Alternative.

Welche politischen Massnahmen könnten helfen, um Stoffwindeln bekannter zu machen und welches Potenzial siehst du in nachhaltigen Familienkonzepten für

Gemeinden und Städte?

In Deutschland fördern einige Gemeinden die Nutzung von Stoffwindeln mit finanziellen

Beiträgen. Ein ähnliches Modell könnte auch in der Schweiz eingeführt werden, um nachhaltige Wickelmethoden gezielt zu unterstützen.Nachhaltige Familienkonzepte könnten einen wertvollen Beitrag zur Reduktion von Abfall und Ressourcenverbrauch leisten. Gleichzeitig bieten sie Gemeinden die Chance, ihr Engagement für Umwelt- und Klimaschutz sichtbar zu machen – und sich damit aktiv für eine zukunftsfähige Entwicklung zu positionieren.

Ein gutes Beispiel ist das Label «Energiestadt», das Gemeinden auszeichnet, die sich konsequent für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und umweltfreundliche Mobilität einsetzen. In ähnlicher Weise könnte ein neues Label wie «Nachhaltigkeitsstadt»

geschaffen werden. Dieses würde Städte und Gemeinden motivieren, ganzheitlich nachhaltige Lebensmodelle zu fördern – insbesondere im Bereich der Familienpolitik.

Ein Interview mit Wendy Bircher von Wendy's Windelwelt und Julia Bollinger.

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