Name | Isabelle Jacot |
Ortschaft, Kanton | Villarzel, Waadt |
Angebot | Testpaketvermietung Onlineshop Hello Nappy/Nappy Change/Windelfrei Workshops |
Webseite URL | www.topffit.ch |
Ich fand dass die Wegwerfwindeln wirklich teuer sind. Da wir bei der Geburt unseres ersten Kindes abgelegen wohnten und ohne Autozufahrt, hätten wir jedes mal die neuen Windeln zum Chalet hoch tragen müssen um dann den Abfall wieder herunter zu bringen. Und da ich von jemanden kostenlos eine Kiste voller Strickwindeln, Mullwindeln, Einlagen, ein paar alte AIO Windeln und Wollüberhosen bekam, sparrte ich sogar die Anschaffungkosten. Das Ziel kostengünstig war also erreicht.
Nach 6 Monaten griff ich doch noch ab und zu auf Wegwerfwindeln zurück, vor allem unterwegs und nachts. Das Strickwindelsystem ist zwar insgesamt toll, jedoch hasste unsere Tochter das Wickeln. Weil sich die alten AIO langsam auflösten und nicht mehr dicht waren, habe ich zum testen ein paar moderne Windeln dazu gekauft.
Als unsere Tochter 11 Monate alt war erfuhr ich von Topffit/Windelfrei. Zuerst dachte ich das sei ein amerikanischer Wahn die Babys möglichst schnell trocken zu bekommen. Doch als ich dann verstand, dass es um etwas ganz anderes geht, haben mein Mann und ich unserer Tochter die Windeln Schrittweise weggelassen. Dank den Stoffwindeln kannte ich den Rhythmus unserer Tochter eigentlich schon sehr gut. Denn mit den Mullwindeln welche keine Stay-Dry Schicht hatten, reklamierte sie sehr schnell wenn sie nass war. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich doch nicht einfach warten musste bis sie in die Windel macht sondern ihr das Töpfchen vorher anbieten konnte.
So haben wir dann unseren ersten Sohn von Geburt an über Gefässe abgehalten. Zum Schutz nutzte ich weiterhin die Strickwindeln. Schnell wurde aber klar, dass dieses System zu umständlich ist zum häufigen an- und ausziehen. So entwickelte ich dann mein eigenes System und die flopi kam nach meiner dritten Geburt auf den Markt. Bei jedem Kind benutzte ich weniger Wegwerfwindeln um dann gar keine mehr zu verwenden. Bei den letzten Kindern benutzte ich am Schluss sogar nur noch nachts Windeln (weil ich morgens nicht schnell genug war um sie aufs Töpfchen zu bringen).
Wie bist du zur Stoffwindel gekommen?
Ganz einfach um Geld zu sparen.
Was ist deine Lieblingswindel?
Max&Meno‘s, GroVia zum Einlagen einknöpfen, Doujañ Poul-up, vor allem Ai2 Systeme und natürlich an erster Stelle die flopi als Windelfrei-Backup
Was ist der lustigste Stoffwindelmythos?
Das geht es doch nur um Nostalgie und Vintage.
Wo ist bei dir Nachhaltigkeit sonst noch anzutreffen?
Ich bin eine elende Sammlerin und kann (fast) nichts wegwerfen. Alles kann man doch sicher irgendwann irgendwie weiterverwenden! So wird bei uns vieles geflickt und immer weiterverwendet. Am liebsten ist mir das upcycling von Textilien aller Art.
Dein tollster Trick rund ums Wickeln?
Biete deinem Kind vor dem Anziehen einer frischen Windel immer an sich über ein Töpfchen erleichtern zu können, denn es kommt so oft vor dass sich das Kind gleich nach dem Wickeln wieder einnässt weil es eigentlich die Blase nicht ganz geleert hatte.
Was interessiert dich abseits der Welt der Stoffwindeln?
Das Leben abseits des Systems in einer grösstmöglichen Unabhängigkeit. Unschooling, Permakultur, Upcycling, Handarbeiten, Germanische Heilkunde, Theologie...
Was ist deine liebste Windelkombi für die Nacht?
Bei kleinen Säuglingen die flopi Ai2 und dann später All-in-2 Windeln mit Laschen in welche man gut eine Prefold Einlage oder Mullwindel legen kann.
Hast du noch weitere Titel neben «Stoffwindelberaterin»?
Ich bin ja eigentlich keine Stoffwindelberaterin sondern war mit meinen Kinder eher "windelfrei" unterwegs.
Bin sechsfache Allround-Mami, ursprünglich gelernte Hochbauzeichnerin, nun Unternehmerin mit Nähatelier und Onlineshop.
Ein Highlight in deiner Tätigkeit als Stoffwindelberaterin?
Wenn ich höre dass eine Familie nicht nur auf (Wegwerf-)Windeln vezichtet sondern ihr Kind auch frei von Schule aufwachsen lassen will.